Die Akupunktur ist bei uns die bekannteste Therapiemethode der chinesischen Medizin. Alle Organe des Körpers sind durch Energieleitbahnen (Meridiane) miteinander verbunden. Diese unsichtbaren Leitbahnen verlaufen vom Inneren des Körpers an die Oberfläche und bilden ein zusammenhängendes Netzwerk. Die Akupunkturpunkte auf den Leitbahnen werden durch das Setzen feiner Metallnadeln stimuliert. Damit wird der Fluss der Energie, des Qi, gezielt verändert. Nach dem kaum spürbaren Stich durch die Haut fühlt sich das Erreichen der Energie des Akupunkturpunktes an wie ein leichter Druck, ein schwer zu beschreibendes Ziehen oder Wärmegefühl.
Akupunktur fördert lokal die Durchblutung, stärkt generell die Abwehrkräfte und lindert Schmerzen. Vor allem aber unterstützt sie die Selbstheilung.
In meiner Praxis wende ich meistens zusammen mit der Körperakupunktur auch die Ohrakupunktur an, eines von mehreren wirksamen Reflex- und Mikrosystemen. Neben den feinen Ohrnadeln können Kügelchen, Vaccaria-Samenkörner oder winzige Dauernadeln mit einem kleinen Pflaster an der Ohrmuschel angebracht werden. Dadurch wird die Wirkung verlängert, da die Ohrpunkte über längere Zeit aktiviert werden.
Akupunkturpunkte werden auch ohne Nadeln stimuliert, etwa mit der Moxibustion, die kurz Moxa genannt wird. Dies ist eine Wärmebehandlung mit glühendem Beifusskraut (Artemisia vulgaris).
Der Begriff Moxibustion wurde gebildet aus dem japanischen Wort Mogusa (für Beifuss) und dem lateinischen Combustio (für Verbrennen). Die Moxawolle wird entweder direkt auf der Haut zum Glühen gebracht oder eine glühende Moxazigarre erwärmt die Akupunkturpunkte indirekt.
Ausserdem werden Schröpfgläser verwendet, auch als Schröpfmassage. Schröpfen gehört zu den ausleitenden Verfahren, genauso wie die Schabetechnik Guasha.
Die Akupunkturpunkte können auch mittels Fingerdruck stimuliert werden: Mit der Akupressur oder den verschiedenen Massage-Techniken des Tuina.